Poetische Umwege

Aleksandra Domanović, Untitled (2015) © Sven Moschitz, MSPT

Aleksandra Domanović, Vukosava (2013) © Sven Moschitz, MSPT

Prolog

Aleksandra Domanović, Untitled, 2015. Lasergeschnittenes PA Plastik, Polyurethan, Soft-Touch und Aluminiumanstrich, 25 × 45 × 26,5 Zentimeter
Aleksandra Domanović, Vukosava, 2013. Lasergeschnittenes PA Plastik, Polyurethan, Soft-Touch und Messinganstrich, Acrylglas, 157 x 30 x 30 cm

In ihren Arbeiten reflektiert Aleksandra Domanović Technologien, die unsere Körper nachhaltig verändert haben und denkt über mögliche Weiterentwicklungen nach. Sie sucht dafür in der Technologiegesch ichte nach Beispielen insbesondere aus dem nicht-westlichen Raum und von weiblichen Visionärinnen und Forscherinnen. So zeigt das Video „Landscape with a Woman” Sequenzen aus der serbischen Wissenschaftsgeschichte mit Frauen als aktiven Protagonistinnen und verweist mit dem Titel ironisch auf die Frau als passiven Teil einer Landschaft.

Pinar Yoldas Designer Babies, 2013–2016 © Sven Moschitz, MSPT

Optimierung des Menschen

Pinar Yoldas – Designer Babies, 2013–2016. Kinetische Plastiken in Glasbehältern, jeweils 20 – 35 cm

In den Designer Babies der Künstlerin Pinar Yoldas spiegelt sich die Faszination sowie das gleichzeitige Unbehagen wider, das wir empfinden, wenn es um die fortschreitende Optimierung des Menschen geht. Doch die biologische Veränderung mit Hilfe von Genetik ist heute weltweit gängige Praxis. Die Künstlerin zeigt auf ironische Weise, wie sich wissenschaftlicher Fortschritt durch Überspitzung ins Merkwürdige verwandeln lässt.

Suzanne Treister, Survivor (F)/Data Free Universe 02, 2016-19

Suzanne Treister, SURVIVOR (F)/Zero Time And Space 01, 2016-19

Grenzenlose Kommunikation

Suzanne Treister, Aquarelle (Reproduktionen) aus der Serie Survivor (F), 2016 – 2019 jedes Original 21 x 29,7 cm

Die Zeichnungen und Aquarelle der Reihe SURVIVOR (F) verbildlichen Suzanne Treisters Spekulationen für das Überleben der Menschheit auf der Erde, im Weltraum, auf einem neuen Planeten oder in einem Paralleluniversum. Die hier gezeigten Werke der Reihe setzen sich mit der Idee der Kommunikation durch künstliche Superintelligenzen und der Übertragung von Gedanken mithilfe von Telepathie auseinander.

Untitled #11, The Prophecy, © Fabrice Monteiro, Courtesy MAGNIN-A, Paris.

Untitled #12, The Prophecy, © Fabrice Monteiro, Courtesy MAGNIN-A, Paris

Suche nach einer anderen Welt

Fabrice Monteiro – The Prophecy, 2015, jeweils 80 x 120 Zentimeter (Bild), 90 x 130 Zentimeter (Papier)

Der belgisch-beninische Fotograf Fabrice Monteiro aus Dakar zeigt in seiner Bilderserie die Umweltprobleme, die unsere Konsumgesellschaft offenkundig ignoriert. Jeder abgebildete Geist erscheint an einem anderen Ort im Senegal und verkörpert ein Umweltproblem – etwa Plastikmüll oder die globale Erwärmung.

Antonia Hirsch, Cosmic Nighshade, 2014 (c) Sven Moschitz / MSPT

Überwindung von Raum und Zeit

Antonia Hirsch – Cosmic Night Shade, 2014. Videoinstallation auf Latexfarbe, 2020, Maße variabel

Die Projektionsfläche des Videos erweckt durch seine perspektivisch verzerrte, geometrische Form eine optische Illusion eines dritten Raumes. Es basiert auf einer NASA-Animation eines Asteroiden der sogenannten Amor-Gruppe, dessen Krater und Hügel nach den berühmten Liebhabern aus der römischen Mythologie benannt sind. Die originale Animation wurde von der Künstlerin Antonia Hirsch mit Oberflächenaufnahmen einer Kartoffel nachempfunden. Diese verkörpert das Irdische und steht im Kontrast zu dem „erotisierten” Asteroiden.

Epilog

Hyphen-Labs – NeuroSpeculative AfroFeminism (NSAF), 2017

In der dreiteiligen Erzählung macht NSAF auf das Fehlen vielseitiger Darstellungen Schwarzer Frauen im Bereich der Technologie aufmerksam. Die ausgestellten NSAF-Produkte reichen von Sonnenschutzmitteln für Reisen durch das sogenannte Multiversum bis hin zu Ohrringen mit Kameras, die Schutz und Sichtbarkeit bieten. Die Virtual Reality-Erfahrung zeigt Schwarze Frauen als Pionierinnen bei der Optimierung des Gehirns in einem neurokosmetologischen Labor, das sich dem Gehirn und der Ästhetik widmet.

ecoLogic Studio, PhotoSynthetica, 2020 © Sven Moschitz / MSPT

ecoLogic Studio, PhotoSynthetica, 2020 © Sven Moschitz / MSPT

Epilog

ecoLogic Studio, PhotoSynthetica, 2020. Rahmenprofile, Photobioreaktoren, Algenzirkulationssystem. Maße variabel. (c) ecoLogicStudio, Synthetic Landscape Lab at Innsnruck University, Urban Morphogenesis Lab at the Bartlett UCl.

PhotoSynthetica wurde vom Londoner Designstudio ecoLogicStudio entwickelt. Der Vorhang für den Stadtraum fängt CO2-Moleküle und Luftschadstoffe ein. Die Algen speichern die Giftstoffe und wachsen zu wiederverwendbarer Biomasse heran. Photosynthetisierter Sauerstoff wird an der Oberseite freigesetzt. So soll der CO2-Gehalt der Luft verringert und dem Klimawandel entgegengewirkt werden.

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Museum für Kommunikation Frankfurt